WTG trotzt Corona in der Bundesliga

Einige Monate ist es still geworden um das Turnen in der Region. Bis in den März kämpfte die zweite und dritte Mannschaft der Wettkampf- und Trainingsgemeinschaft Heckengäu, die sich aus den Mitgliedsvereinen SV Leonberg/Eltingen, SpVgg Renningen, TSV Gärtringen und VfL Herrenberg zusammensetzt, in der Liga des Schwäbischen Turnerbundes (STB) um Punkte. Letztlich mussten sich beide Teams der Pandemie geschlagen geben, weil die Saison abgebrochen wurde. Die Verantwortlichen des STB planen, die Saison im nächsten Jahr zu wiederholen.

Nichtsdestotrotz hat die Gemeinschaftsriege nach ihrer erfolgreichen Teilnahme am Aufstiegswettkampf zur Deutschen Turnliga (DTL) im Dezember, alle Hebel in Bewegung gesetzt. Es wurde vorbereitet und geplant. „In den Monaten des Lockdowns haben wir uns so gut wie möglich auf dem Trimm-Dich-Pfad und zuhause fit gehalten“, beschreibt der sportliche Leiter Wayne Jaeschky aus Renningen, einen schwierigen Zeitabschnitt. Nachdem die Hallen Ende Mai wieder geöffnet wurden, setzten „unsere Turner und Trainer alles daran, das Leistungsniveau wiederherzustellen“, so Jaeschky weiter.

Niccolo Spiess (18) beim Test-Wettkampf im Einsatz am Reck. Foto: Georg Hrivatakis

Vor einer Woche, und damit 14 Tage vor Saisonbeginn in der 3. Bundesliga Süd, turnte die WTG einen Test-Wettkampf gegen die zweite Mannschaft des Bundesligisten KTV Straubenhardt. Am Sprung und am Barren konnte sich die Gemeinschaftsriege knapp durchsetzen. Jedoch dominierten die starken Nordschwarzwälder die restlichen Geräte und siegten verdient. „Der Vergleich brachte uns wichtige Erkenntnisse für die Trainingsarbeit“, bewertet Trainer Andreas Zeile aus Gärtringen den Ausgang des Test-Wettkampfes.

Kader vorgestellt

Ein unglücklicher Unfall überschattete allerdings das Duell in Straubenhardt. Heckengäus Top-Scorer Manú Tschur (19) verletzte sich bei der Landung nach seiner Ringeübung am Knie schwer und fällt für die Saison aus. Die WTG könne aber dennoch auf ein außerordentlich starkes Team setzen, bekräftigt Zeile. Im Vergleich zum Aufstiegswettkampf gibt es keinen Abgang zu verzeichnen. Kapitän Nick Ackermann (23, Gärtringen), bildet zusammen mit den Renninger Brüdern Lovis (23) und Niccolo (18) Spiess, dem 21-jährigen Barrenass Philipp Lutz, den Pauschenpferdspezialisten Lars Herbstritt (26), Jan Griesmeier (20) und Peter Knemeyer (25), sowie dem jungen Allrounder Adrian Dudev (17) und dem 22-jährigen Christian Marques aus Renningen, ein leistungsfähiges Kernteam. Komplettiert wird der Kader durch die Routiniers Simon Eitel (25, Gärtringen), Tobias Weckerle (27, Gärtringen) und Luis Weiß (22, Renningen). Zur Saisonmitte wird auch der 23-jährige Lukas Unger wieder mitmischen, der sich derzeit in einer universitären Prüfungsphase befindet.

Manu Tschur (19) kurz vor seiner unglücklichen Verletzung. Foto: Georg Hrivatakis

Gegner und Ziel

„Wir sind sehr stolz, erstmalig in unserer noch jungen Geschichte, in der 3. Bundesliga an den Start gehen zu können“, erklärt Jaeschky. Bedingt durch die Pandemievorgaben wird die Saison jedoch ganz anders verlaufen als geplant, worüber man in der Gemeinschaftsriege aber nicht traurig sein dürfte. Die Verantwortlichen der DTL haben nämlich entschieden, dass es in diesem Jahr keinen Absteiger geben wird. „Wir können also ohne Druck turnen und deutlich entspannter versuchen, im Oberhaus des deutschen Turnens Fuß zu fassen“, formuliert Jaeschky das Saisonziel.

Die 3. Bundesliga Süd wurde in zwei Gruppen mit je vier Mannschaften aufgeteilt. Jede Mannschaft hat drei Duelle. Aus den daraus resultierenden Tabellen folgen Überkreuzwettkämpfe. Beispiel: Der 1. der Gruppe A gegen den 2. der Gruppe B und andersherum. Dies ergibt dann die Gesamttabelle der diesjährigen Saison der 3. Bundesliga Süd. Eine Aussage über die Leistungsfähigkeit der gegnerischen Mannschaften könne von Seiten der WTG derzeit nicht getroffen werden. „Der mögliche Einsatz von ausländischen Turnern auf Seiten der Gegner oder der weitere Verlauf der Pandemie könnte für Überraschungen sorgen“, mutmaßt Jaeschky.

Trainer Andreas Zeile, Manu Tschur und Jan Griesmeier in Aktion. Foto: Georg Hrivatakis

Aus organisatorischen Gründen findet der am 10. Oktober 2020 geplante Heim-Wettkampf der WTG gegen den TSV Grötzingen/Karlsruhe, auswärts in Bühl statt. Vor Ort sind derzeit 250 Zuschauer erlaubt. Eine Anmeldung vorab über die Internetseite der WTG wird erbeten. Am 24. Oktober wird die Gemeinschaftsriege in Wangen im Allgäu zu Gast sein (TG Wangen/Eisenharz) und am 07. November wieder in Bühl. Bei diesem zweiten Besuch im Badischen, geht es gegen den heimischen TV Bühl. Je nach aktueller Lage kann es sein, dass Zuschauer zugelassen werden oder nicht. Die WTG informiert Zuschauer auf ihrer Internetseite vorab.